Spiegel Online meldet, dass im sächsischen Kirchberg [...] ein Zweijähriger vermutlich verhungert und verdurstet [ist]. Die 23 Jahre alte Mutter wurde Polizeiangaben zufolge festgenommen. In Bayern versuchte ebenfalls am zweiten Weihnachtstag ein 24-Jähriger, ein Kleinkind totzutreten.
Was ist in Deutschland los? Natürlich gab es auch schon in der Vergangenheit Häufungen von Meldungen über verschiedene Ereignisse. Aber die derzeitige Welle von Nachrichten über Misshandlungen oder Tötungen von Kindern durch ihre Eltern in Deutschland ist erschreckend. Dass so etwas auch an Weihnachten - dem "Fest der Liebe und der Familie" passiert, ist fast schon makaber. Und fast noch schlimmer ist, dass zumindest im oben beschriebenen Fall das Kind nicht durch aktive Handlungen der Eltern umkamen - was auch schon ein Wahnsinn ist, wenn es passiert -, sondern in Form von "Totschlag durch Unterlassen". Denn: "Die gerichtmedizinische Untersuchung ergab, dass der Junge stark untergewichtig und erheblich dehydriert war."
Wird Deutschland zu einem kinderfeindlichen Land oder ist es bereits? Die relativ große Anzahl derartiger Meldungen in der zweiten Jahreshälfte 2007 ist schon erschreckend.
Oft kommen die "Täter" aus der sogenannten Unterschicht, sind alleinerziehend und oft auch in sozialer Not. Die Frau aus Kirchberg ist arbeitlos, alleinerziehend und hat noch zwei weitere Kinder, die jedoch wohlauf sind.
In der Politik werden derzeit Maßnahmen erörtert, wie man mit Eltern, die derartig auffällig werden, umgehen sollte. Meiner Meinung nach, darf man keine verallgemeinernden Regelungen treffen, denn solche Eltern sind in der Minderheit. Aber jeder derarige Fall ist einer zuviel. Es liegt in der Hand der Politik, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eltern, die sich so verhalten müssen bestraft werden. Oftmals brauchen sie aber auch psychologische oder gesellschaftliche Hilfe. Aber in extremen Fällen müssen Haftstrafen und der Entzug des Sorgerechts möglich sein.
Den folgenden Fall möchte ich einfach unkommentiert stehen lassen, dazu fällt mir nichts mehr ein. Er macht mich einfach nur wütend (Zitat ebenfalls von Spiegel-Online):
Unterdessen hat ein Mann aus dem niederbayerischen Eichendorf aus Wut über eine Strafanzeige das Baby seiner Freundin mit Tritten gegen den Kopf zu töten versucht. Wie die Polizei mitteilte, hatte eine Streife den 24-Jährigen am zweiten Weihnachtstag wegen Trunkenheit und Fahrens ohne Führerschein aus dem Verkehr gezogen und nach Hause gebracht.
Als seine Freundin das 15 Monate alte Baby auf der Couch wickelte, auf der auch er lag, biss der Mann es plötzlich brutal in die rechte Wange, trat ihm mehrmals gegen den Kopf, schlug ihm ins Gesicht und versuchte es wegzuschleudern. Dann drohte er das laut schreiende Baby umzubringen.
Die Mutter konnte sich mit dem Kind auf die Straße retten und die Polizei alarmieren. Die Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich. Der Ermittlungsrichter ordnete Untersuchungshaft an.
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