Freitag, 13. Juni 2008
Am 7. Tage sollst du ruhen, heißt es. Wohl am besten gerade dann, wenn der siebte Tag ein Freitag und noch dazu ein Dreizehnter ist.
Keine Ruhe hatten am siebten Tag der WM, jenem Freitag, dem 13. die Mannschaften der Gruppe C. Italien wollte gegen Rumänien das 0:3 gegen Holland vergessen machen, die Franzosen brannten auf ihren ersten Sieg gegen eben diese Holländer.
Beide Vorhaben scheiterten.
Italien lieferte sich mit Rumänien ein gutklassiges und ungemein spannendes Spiel. Kurz nacheinander vielen die beiden Tore durch Mutu (55.) und Panucci (56.). Am Ende hätte Rumänien fast noch gewonnen und die "Azzuri" konnten sich bei ihrem Torhüter Buffon bedanken, dass sie noch nicht endgültig ausgeschieden sind. Rumänien bekam nämlich vom norwegischen Schiedsrichter einen Strafstoß zugesprochen. Mutu schoss den Ball in die Tormitte und Buffon, der von sich aus gesehen nach links sprang erwischte den Ball noch mit Finger- und Fußspitze und konnte ihn abwehren.
Im zweiten Spiel des Abends kam ein Ergebnis zustande, dass beeindruckend ist, in der Höhe aber wohl um ein Tor zu deutlich ausfiel: Niederlande - Frankreich 4:1. Holland darf sich nun damit brüsten, nacheinander den Weltmeister und den Vizeweltmeister jeweils deutlich besiegt zu haben.
Zu verdanken haben die Oranjes dies ihrer äußerst erfolgreichen und schlagkräftige Offensive um van Nistelrooj, van Persie, Kuyt und Arjen Robben. Trainer van Basten bewies Mut, beim Stand von 1:0 zur Pause Robben und van Persie zu bringen. Das Risiko wurde aber belohnt, denn beide Joker stachen. Van Persie erzielte zunächst das 2:0. In den darauffolgenden Minuten drängten die Franzosen auf das Tor von van der Sar und hatten auch Erfolg: Thierry Henry erzielte in der 71. den Anschlusstreffer. Die Freude der Equipe tricolore währte jedoch nur einige Sekunden, da Robben im direkten Gegenzug mit einem Schuss aus spitzem Winkel Grégory Coupet überwand.
Die Franzosen gaben sich nicht auf, kamen jedoch zu keinem weiteren Treffer.
In der Nachspielzeit setzte Wesley Sneijder mit einem Fernschuss und dem 4:1 den Schlusspunkt.
Holland ist mit diesen zwei überzeugengen Leistungen, dem vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale und dem Gruppensieg derzeit der heißeste Anwärter auf den EM-Titel.
Aber im Jahr 2000 war dies ähnlich und am Ende scheiterten sie im Halbfinale im Elfmeterschießen.
Für Frankreich und Italien geht es nun im direkten Duell ums Weiterkommen. Beide haben es aber selbst nicht in der Hand, sondern müssen hoffen, dass Holland, dass sicherlich einige Spieler schonen wird, gegen die Rumänen nicht verliert.
Weltmeister und Vizeweltmeister stehen also am Abgrund.
Wie es wohl weiter geht?
Schaun' mer mal, dann sehn wer schon!
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