27.07.2008

So schmeckt der Sommer...

Jetzt ist der Sommer ja so richtig da. Und hat sich in den hiesigen Gefilden am letzten Wochenende von zwei verschiedenen Seiten gezeigt.

Am Samstag sollte um 18.30 Uhr im Dortmunder "Signal Iduna Park" das Fussball-Testspiel zwischen der heimischen Borussia und dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin stattfinden. Sollte.

Seit mittlerweile knapp 16 Monaten arbeite ich als Ordner für den BVB. So auch gestern. Als mich ein Kollege von zuhause abholte, war das Wetter noch sommerlich angenehm. Ich hatte am Morgen nicht explizit in den Wetterbericht geschaut, so dass das, was kommen sollte, mich etwas überraschte.
Auf der Autobahn gab es dann die ersten Vorzeichen für die Kapriolen, die das Wetter schlagen sollte: Ein kurzer, aber sehr heftiger Regenschauer, danach war es aber wieder trocken.
In Dortmund parkten wir in der Nähe der Westfalenhalle und liefen von dort etwa zehn Minuten zu Fuss zum Stadion. Unterwegs fing es leicht an zu regnen, kurz nach der Ankuft an der Spielstätte kam ein erneuter, heftiger Schauer herunter.
Nun ging es in der Ordnergruppe um die Frage "Leibchen oder Jacken?"
Die Temperaturen hätten ohne weiteres Leibchen zugelassen, aber da weiterer Regen zu erwarten war und eine Erkältung oder gar Lungenentzündung nicht wirklich erstrebenswert war, wurden Jacken ausgegeben.

Zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn, also gegen 16 Uhr, wurden die Tore geöffnet und wir begannen mit der Einlaßkontrolle. Kurz vor dem Öffnen der Tore klatschte neben mir ein Hagelkorn auf die Konsole des Drehkreuzes, ich schenkte dem aber keine weitere Beachtung. Nachdem die ersten Leute den Eingang passiert hatten, begann ein vermeintlicher Regenschauer, der sich nach wenigen Sekunden als ausgewachsener Hagelschauer entpuppte. In den nächsten Minuten fielen Hagelkörner vom Himmel, die gut und gerne die Größe von Golfbällen erreichten. Der Niederschlag kam in einer Dichte und Heftigkeit herunter, dass er auf dem Stadiondach einen Höllenlärm veranstaltete, man verstand sein eigenes Wort nicht mehr.
Da an Einganskontrolle nicht wirklich zu denken war, bot sich die Gelegenheit, einen Blick auf das Spielfeld zu werfen. Es bot sich ein beeindruckendes Schauspiel. An den vier Ecken des Stadiondaches kamen Sturzbäche von Regen und Hagel herunter und prasselten in den Innemraum. Die Spielfläche selbst "färbte" sich mehr und mehr weiß.
Nach und nach ließ dann das "Trommelfeuer" nach und es gab nur noch Regen, der sich mit kurzen Phasen von Trockenheit abwechselte.
Nachdem sich das Wetter beruhigt hatte, konnte auch die Eingangskontrolle ordentlich fortgesetzt werden. Faktisch war es nicht möglich, das Spiel an diesem Tag auszutragen. Jedoch dauerte es noch bis kurz vor 18.30 Uhr, bis sich die Meldung über Verlegung des Spiels auf Sonntag nachmittag herumsprach.

Fazit des Tages: Völlig durchnässte Schuhe, Hose und T-Shirt.
Der Rückweg gestaltete sich dann noch recht langwierig, da auf der B1 stadtauswärts zwei Autos liegengeblieben waren (eins davon mit Motorschaden auf der Mittelspur) und ein etwa 200 Meter langes Stück der Straße überschwemmt war.

Für den nächsten Tag hatte ich mich dann wettermäßig gewappnet. Hatte meine Bundeswehrstiefel herausgekramt und eine Regenjacke dabei. Beides wäre nicht nötig gewesen, am Ende störten die Stiefel mehr als dass sie nützten.
Im Gegensatz zum Vortag war es sehr warm und es blieb staubtrocken.

Achja: Borussia Dortmund verlor das Spiel verdient mit 1:3.

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