20.03.2010

Ein Sieg wie eine Niederlage

Am letzten Spieltag der Hauptrunde in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga ging es für die Damenmannschaft des Herner TC noch um Zweierlei: Zum ersten sollte endlich der erste Sieg im Derby gegen die evo New Baskets Oberhausen her, zum anderen würde man mit einem solchen Sieg mit elf oder mehr Punkten Vorsprung dem Gegner noch den sechsten Platz in der Abschlußtabelle streitig machen.

Vor Beginn der von einem Herner Autohaus präsentierten Partie wurden je eine Spielerin aus Oberhausen und Herne vom Westdeutschen Basketballverband und der NRW-Sportstiftung geehrt.

Schließlich begann mit ein paar Minuten Verspätung das Spiel in der gut gefüllten "MCG-Arena" (Sporthalle der Mont-Cenis-Gesamtschule). Die zahlreich anwesenden Fans aus Oberhausen konnten mit dem ersten Korb die Führung ihrer Mannschaft bejubeln. Direkt danach übernahmen jedoch die Herner Mädels von Trainer Marek Piotrowski das Kommando und gingen wenig später in Führung. 17:05 heiß es am Ende des ersten Viertels. Optimalerweise hätte das Spiel aus Herner Sicht nun beendet sein können.

Im zweiten Spiel herrschte ein ähnliches Bild wie zuvor: Zwar kam auch Oberhausen nun zu mehr erfolgreichen Würfen, die Gastgeber konnten jedoch den Vorsprung halten, sogar leicht ausbauen (Viertelergebnis 22:19). Mit 39:24 ging es dann in die viertelstündige Halbzeitpause. Zeit, um bei Würstchen, Brötchen und Bier über das bisherige Spiel zu diskutieren.
Eine weitere Ehrung gab es außerdem noch, die weibliche U15 des HTC wurde als Westdeutscher Meister ausgezeichnet.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war NB Oberhausen anzumerken, dass die Trainerin ihren Spielerinnen nochmal Dampf gemacht hatte. Das Team zeigte mehr Einsatz und setze die Gastgeber mehr unter Druck. Dennoch konnte Herne auch das dritte Viertel mit 16:14 für sich entscheiden. Vor dem Schlußabschnitt betrug der Vorsprung also siebzehn Punkte. Zur Erinnerung: Elf Punkte Vorsprung würden reichen, um den sechsten Tabellenplatz zu erobern.

Was dann jedoch in den letzten zehn Spielminuten passierte, trieb denen, die es mit dem Herner TC hielten, Schweißperlen auf die Stirn. Punkt um Punkt kam Oberhausen heran, Herne punktete nur noch selten. Schließlich war der Vorsprung auf weniger als elf Punkte geschrumpft. Die Hoffnung, den nötigen Abstand wiederherzustellen, lebte noch, wurde aber nicht erfüllt. Im Gegenteil. In den letzten Minuten häuften sich die Fehler im Herner Spiel. Fehlwürfe und Ballverluste machten alle Chancen zu nichte. Mit der Schlusssirene setzte NBO noch einen Dreier zum 63:60-Endstand in die Reuse. Dann war es vorbei.

Der erste Sieg gegen den Nachbarn war eine gefühlte Niederlage. Zwar skandierten die Herner Fans "Derbysieger, Derbysieger, hey...", aber die Enttäuschung über den verpassten sechsten Platz war doch deutlich zu spüren.

Ein Basketballspiel dauert eben doch vierzig und nicht nur dreißig Minuten.

Im Playoff-Viertelfinale treffen die Hernerinnen auf den TSV 1880 Wasserburg, Oberhausen bekommt es mit dem Eisvögel USC Freiburg zu tun.

Für den HTC spielten und punkteten:
Terzic 17/1 Dreier, O'Rourke 15/1, Zberch 10/1, Karic 6/1, Hightower 5, Balandis 4, Mücke 4, Tomic 2

Für NBO spielten und punkteten:
Austmann 28/2 Dreier, Hartill 12, Almind 8/1, Greinacher 5, Thimm 4, Feike 2, Mersch 1, Krick, Schiffer, Bruns

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