25.06.2010

WM-Tagebuch South Africa 2010: Tage der Entscheidung

Die dritte und letzte Gruppenrunde bei einem großen Turnier birgt viele Quasi-K.O.-Spiele, in denen es "Siegen oder fliegen" heißt.

Die deutsche Mannschaft hat sich diesmal ins Achtelfinale gezittert und trifft dort auf die bisher wenig überzeugenden Engländer. Ein echter Klassiker, den ich mir eigentilch erst fürs Halbfinale gewünscht hatte.

Als blamabel muss man das Abschneiden des Titelverteidigers und seines Vize bewerten: Italien und Frankreich fahren beide als Tabellenletzte nachhause, Frankreich hat zusätzlich noch viel von seinem Ruf eingebüßt. Trainerbeleidung, Trainingsstreik, Rücktritt des Delegationsleiters - viel war da von "Grande Nation" nicht zu sehen.

Südafrika hat sich respektabel vom Turnier verabschiedet, mit etwas Glück wäre Bafana Bafana doch noch weitergekommen.

Für die nordkoreanischen Spieler kann man nichts gutes hoffen in der Heimat nach der 0:7-Schlappe gegen entfesselt wirkende Portugiesen. Ab dem 4:0 schwieg der nordkoreanische Kommentator beharrlich bei der Fernsehübertragung, die nach dem Schlußpfiff direkt abgebrochen wurde.

Besser machten es die Brüder aus dem Süden Koreas: Genau wie sein Co Japan erreichte der Gastgeber der vorletzten WM das Achtelfinale. Die Söhne Nippons nutzten dazu gestern die Gunst der Stunde und rangen alternde und glücklose Dänen mit 3:1 nieder.

Positiv insgesamt die Südamerikaner bei dieser WM: Brasilien, Argentinien und Paraguay stehen bereits im Achtefinale, für den Gastgeber der WM 62, Chile, sieht es ebenfalls sehr gut aus: Vor dem letzten Spieltag führt das Team die Gruppe H an. Dort kämpfen auch Spanien und die Schweiz noch um das Weiterkommen. Persönlich würde ich es den Eidgenossen mit Trainer Hitzfeld besonders wünschen.

Australien und Neuseeland haben dazu Ozeanien ordentlich repräsentiert, Neuseeland ist unbezwungen und Australien hat sich nach der Auftaktpleite gegen Deutschland ebenfalls gesteigert.

Ab morgen gibt es dann keine Ausreden mehr, die K.O.-Runden stehen an. Einen Sieg gegen England traue ich unserer Nationalmannschaft durchaus zu, Rooney und Co. haben wenig überzeugt, auch wenn die deutsche Abwehr von ihnen stark gefordert werden dürfte.
Bei einem eventuellen Sieg über England würde im Viertelfinale wie 2006 wohl Argentinien warten. Realistischerweise wäre dann wohl Endstation. Aber das dachte man doch vor vier Jahren eigentich auch...

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