03.11.2010

Wochenende und Alltag

Wir hier in NRW haben ja das große Glück, dass Allerheiligen bei uns (noch?) ein richtiger Feiertag ist und wir nicht zur Arbeit oder in die Schule müssen. Daher hatte ich jetzt ein schönes, langes Wochenende.

Viel war allerdings erstmal nicht mit ausruhen. Denn Freitag nach der letzten Unterrichtseinheit (Politikwissenschaft, diesmal mit einer lustigen und lehrreichen fiktiven "TV-Debatte" zum Thema "CSU fordert Burka-Verbot") ging es zusammen mit Isabell und ein paar Kurskollegen zunächst zum Duisburger Hauptbahnhof. Dort genehmigten wir uns ein großes, durch Gutscheine verbilligtes, Subway-Baguette. Ich meide ja eigentlich Fast-Food-Tempel meistens (Ausnahmen bestätigen die Regel), aber so ein Baguette schmeckt ja wirklich gut. Apropos Baguette: Noch mehr zum empfehlen sind die Dinger von "d'Angelo" in der Dortmunder Brückstraße aber das nur am Rande.

Nach dem genüsslichen Verspeisen des Baguettes und eines Cookies machten wir uns auf nach Dormagen. Erst mit dem Zug nach Krefeld-Oppum, von da weiter nach Dormagen Bf. Nun trennte uns noch eine Busfahrt vom Bayer-Sportpark unweit des Bayerwerkes. Nach einigen Minuten des Herumirrens hatten wir dank der Hilfe eines Hallenwartes die richtige Halle gefunden. Dort wärmten sich schon zwei Basketballmannschaften auf, der Gastgeber Dormagen und der Gast aus Düsseldorf. Ein Kreisligaspiel stand an, und ich durfte schiedsrichtern. Mein Kollege, den ich bisher noch nicht kannte (kein Wunder, ich bin ja neu hier in der Gegend), war bereits da. Da sich wie leider so oft das Eintragen der Mannschaften auf dem Spielberichtsbogen verzögerte, begann das Spiel mit zehn minütiger Verspätung. Anfänglich war es ausgeglichen, im Verlauf der Partie entwickelte es sich zu einer eindeutigen Angelenheit für die Hausherren, die am Ende auch mit über zwanzig Punkten Differenz gewannen.
Starke Nerven muss man in so manchen Turnhallen übrigens ob der Umkleidekabinen und den dazugehörigen Toiletten und Duschen haben. Da habe ich in meinen sechs Jahren als "Ref" schon so einiges gesehen, bin aber zum Glück recht ekelresistent.

Der Rückweg gestaltete sich leider etwas langwieriger als der Hinweg. Warum auch immer, aber in Dormagen fahren nach 20.00 Uhr kaum noch Busse und ab 21 oder 22 Uhr am Wochenende schon Nachtexpress-Busse. Daher hieß es erstmal anderthalb Kilometer durch die Dormagener City inklusive von jugendlichen gesäumte Fußgängerzone zu spazieren, bis wir an der nächsten NE-Haltestelle angekommen waren. Von dort ging es dann mit dem Bus zurück zum Bahnhof und dann zuckelnd mit der S11 zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Weiter per RE zum Duisburger Hauptbahnhof, wo wir schnellen Schrittes den NE Richtung nachhause erwischten.

Lustig wurde es dann an der Haltestelle "Sittardsberg", wo auch die U79 hält. Der Fahrtanzeiger wies noch eine Fahrt nach Duissern in einer Minute aus. Allerdings waren die Metallgitter, die nachts den Zutritt zur Haltestelle verwehren, schon heruntergelassen. Auch der Busfahrer bemerkte es und musste kichern.
Man stelle sich vor: Man hat einen schönen Freitagabend mit Freunden in Düsseldorf verbracht, nimmt die letzte U-Bahn nachhause, steigt an dieser Haltestelle aus, sieht einen Augenblick der U-Bahn hinterher, geht zum Ausgang und steht vor einem Gitter. Dasselbe auf der anderen Seite. Und die nächste U-Bahn kommt erst in ein paar Stunden. Uahhh. Tolle Vorstellung, oder? Es gäbe wohl immer noch eine Möglichkeit, über die Hotline des Verkehrsverbundes da was zu machen, aber unangenehm und peinlich wäre das irgendwie schon.

Kurz danach waren wir dann wieder zuhause. Der nette Busfahrer ließ uns sogar zwischen den Haltestellen raus, so sparten wir ein paar Minuten Fußweg.
Nach einem kleinen Mitternachtssnack gings dann direkt zum Matratzenhorchdienst, denn am Samstag ging es ja Richtung Köln...

Sonntag war dann wiederum ein "Pfeiftag" (diesmal durfte ich nach Kaarst bei Neuss) kennenlernen und der freie Montag wurde zum ausgiebig zum Rumgammeln genutzt.

Und dann begann am Dienstag wieder der Alltag. Natürlich erstmal mit einer satten Busverspätung von dreizehn Minuten. Schülerverkehr. So früh morgens sollte ich demnächst einen Bus eher nehmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen