01.01.2011

[Rezension] Nick Hornby - Juliet, Naked


Nick Hornby - Juliet Naked
KiWi Paperbacks
362 Seiten
8,95€

Klappentext
Tucker Crowe, ehemaliger Rockstar und Ikone einer kleinen Schar glühender Anhänger, lebt zurückgezogen in einer amerikanischen Kleinstadt. Seinetwillen stellt Annie im weit entfernten England ihre Beziehung zu Duncan in Frage, als Tucker Kontakt zu ihr aufnimmt...

Meine Meinung
Nach "Fever Pitch" und "Slam" war "Juliet, Naked" mein drittes Hornby-Buch. Ich hatte es schon vor einiger Zeit in der Buchhandlung entdeckt. Der erste Satz hatte mein Interesse geweckt: "Sie waren von England nach Minneapolis geflogen, um sich ein Klo anzuschauen."
Ich hatte das Buch auf meine mentale Zu-Lesen-Liste gesetzt und bekam es jetzt zum Nikolaus überraschend geschenkt. Da mich "Unendlicher Spaß" gerade zu sehr anstrengte, kam mir das Buch sehr gelegen und ich hatte es auch ziemlich schnell durch.

In "Juliet, Naked" geht es - grob gesagt - um Leute in der Mitte ihres Lebens bzw. in der zweiten Hälfte davon. Das erste trifft auch Annie und Duncan zu, das zweite auf Tucker Crowe.

Annie und Duncan sind um die vierzig Jahre alt, seit fünfzehn Jahren ein Paar und leben in der englischen Küstenkleinstadt Gooleness. Sie sind nicht verheiratet und haben keine Kinder, das letzte bedauert Annie, die als Kuratorin des kleinen Museums der Stadt arbeitet, sehr. Duncan arbeitet am College und ist glühender Verehrer von Tucker Crowe, einem Rockstar der 1986 urplötzlich seine Karriere beendet und sich ins Privatleben zurückgezogen hat. Mithilfe des Internets hat Duncan sich mit den dünn gesäten anderen Crowe-Anhängern vernetzt und tauscht sich mit ihnen in einer Community aus. Annie und er sind zu Beginn des Romans auf einer Tour durch die USA, um verschiedene Orte zu besuchen, an denen Crowe sich aufgehalten hat.

Wieder zurück in England, taucht plötzlich ein neues Album von Tucker Crowe auf, dass eigentlich nur "Rohversionen" seines erfolgreichen Albums "Juliet" enthält, weshalb es in der Community den Titel "Juliet, Naked" erhält. Duncan schreibt eine Rezension auf die Webseite, die Annie dazu bringt selbst eine solche zu verfassen.
Wenig später erhält sie eine E-Mail von Tucker Crowe, was sie vor Duncan geheimhält.
In der Folge haben sie E-Mail-Kontakt und begegnen sich schließlich, wobei das Treffen an einem für so etwas recht ungewöhnlichen Ort stattfindet.

"Juliet, Naked" ist ein gutes Buch, jedoch haben mir "Fever Pitch" und "Slam" besser gefallen. Die Geschichte ist gut erzählt und die Charaktere, besonders Annie, sind gut beschrieben und herausgearbeitet. Bei den Szenen in Gooleness kann man die Öde einer solchen Kleinstadt fast greifen. Im Gegensatz zu Annie und Duncan hat Tucker ein völlig anderes Leben geführt, hat mehrere Kinder von mehreren Frauen, was Annie anzuziehen scheint, die keine Kinder und kein wirkliches Sexleben hat.

Teilweise plätschert das Buch aber auch nur dahin, gerade auch im letzten Teil. Es wird viel geredet und man wartet darauf, ob Tucker und Annie, die sich in ihn verliebt hat, nun zusammenkommen oder nicht. Das Ende ist dann einigermaßen überraschend, aber passend. Ein wenig enttäuscht war ich aber doch davon.

Wer sich für Musik interessiert, gute Charaktere und Geschichten über Beziehungen und ihr Scheitern mag, für den ist dieses Buch eine Empfehlung.

Bewertung: 7/10

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