10.03.2011

Mitten im Streik

Die GDL hat heute wieder gestreikt. Normalerweise tangiert mich das auf dem Weg zur Uni nicht, da fahre ich in der Regel nur mit dem Bus. Donnerstag früh bin ich aber in der Regel bei Isabell, so dass es diesmal auch mich erwischt hat.

Normalerweise brauche ich für den Weg nach Duisburg eine Stunde und zwanzig Minuten.
Heute sollte es etwas länger dauern.

6.19 Uhr bin ich mit dem Bus in Dortmund abgefahren, 6.35 Uhr war ich an der TU Dortmund, an der S-Bahn-Haltestelle. Die S1 Richtung Solingen, mit der ich immer bis Duisburg fahre, sollte 6.40 Uhr abfahren. Sie war im Internet als ausfallend angekündigt, genauso kam es auch. Die S-Bahn in die Gegenrichtung fiel ebenfalls aus, woraus resultierte, dass auch die S-Bahn um 7.00 Uhr ausfiel (die Bahn endet am Dortmunder Hbf und fährt einige Minuten später wieder zurück).

7.20 Uhr. Nach vierzigminütiger Wartezeit trudelte eine S-Bahn pünktlich und recht leer ein - es waren wohl einige Leute aufs Auto umgestiegen. Zügig ging es Richtung Duisburg, an den Unterwegshalten füllte sich die Bahn allmählich.

8.13 Uhr. Pünktlich kommt die Bahn am Duisburger Hauptbahnhof an, ich habe Podcasts gehört und gelesen. Die S1 hat hier einen kurzen Aufenthalt und fährt dann weiter. Normalerweise. Nicht so heute. Um 8.17 Uhr macht der Lokführer die Durchsage, dass diese S-Bahn ab sofort bestreikt wird und man bitte aussteigen soll. Eine Fahrt von weiteren sieben Minuten hätte mich an mein Ziel gebracht. Aber es half nichts, ich stieg wie alle anderen aus. Auf dem Bahnsteig begrüßte mich direkt die wenig erfreuliche Ansage, dass auch die für 8.35 geplante S-Bahn ausfallen würde und Fahrgäste in Richtung Duisburg-Buchholz bitte die Buslinie 934 vom Osteingang benutzen sollten.

Also auf zum Osteingang. Die Linie 934 fährt viertelstündlich ab, jedoch nur alle halbe Stunde bis zu meinem Ziel in Großenbaum. Es war etwa 8.25, der nächste Bus nach Großenbaum fuhr um 8.46, also hieß es warten. Der Bus war, wie nicht anders zu erwarten, ziemlich voll - darunter auch einige meiner Komillitonen aus anderen Kursen. Der Bus zuckelte in Richtung Großenbaum, baute einige Minuten Verspätung auf und war schließlich um 9.20 am Ziel.

Meine Fahrt hatte also insgesamt drei Stunden und eine Minute gedauert. Für die letzte Stunde davon hätte ich eigentlich nur sieben Minuten brauchen sollen. Die ersten beiden Unterrichtsstunden waren also bereits verstrichen, was ärgerlich war, da heute die Klausurvorbereitungen in diesem Fach begannen.

Angeblich will die GDL in der nächsten Woche ihre Streiks noch weiter ausweiten. Natürlich gehört der Arbeitskampf zu unserer demokratischen Gesellschaft. Dennoch drohe ich langsam das Verständnis dafür zu verlieren.

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