04.03.2012

Im Zwiespalt

Am kommenden Mittwoch werden hier im Ruhrgebiet die kommunalen Verkehrsunternehmen bestreikt, zumindest durch die in der Gewerkschaft ver.di organisierten Beschäftigten.
Das wird wohl wieder zu einem Verkehrschaos führen, die Pendler werden sich aufregen und es wird geschimpft werden.

In der Vergangenheit habe ich mich diesem Protest in der Regel angeschlossen. Klar, die Bestreikung der Verkehrsmittel trifft in erster Linie diejenigen, die diese nutzen. Aber welche andere Möglichkeit haben die Beschäftigten, um Druck auf ihre Arbeitgeber auszuüben?

Die Gewerkschaft ver.di fordert 6,5% mehr Lohn (mindestens 200 €), 100 € mehr an Ausbildungsvergütung sowie eine garantierte Übernahme der Azubis.
Eine stolze Forderung, die jedoch auch ihre Berechtigung hat. Denn in den letzten Jahren haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst real Verdiensteinbußen hinnehmen müssen.

Ich muss am Mittwoch auch schauen, wie ich zur Arbeit kommen, ggf. muss ich die Strecke zum nächsten Bahnhof per pedes zurücklegen.
Letzten Endes könnte ich vom Ergebnis des Streiks aber auch profitieren. Denn die Lohnabschlüsse, die für die Beschäftigten erreicht werden, sollen auch auf die Beamtenschaft - die nicht streiken darf und zu der ich auch gehöre - übertragen werden.

Daher bin ich in einem gewissen Zwiespalt, was die Meinung über den anstehenden Streik angeht...

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