12.06.2012

Verzweifeltes Kopfschütteln über Homophobie

Eine lesbische Bekannte von mir hat heute auf Facebook auf einen Artikel aufmerksam gemacht, der bei mir einfach nur verzweifeltes Kopfschütteln ausgelöst hat.

Die Seite Queer.de meldet folgendes:

Ein 27-Jähriger hat im US-Bundesstaat North Carolina zugegeben, dass er ein Kind umgebracht hat, weil er es für schwul gehalten hatte. (...) [Peter] M. soll das Kind im Oktober 2010 in seiner Garage erschossen haben, weil er Anzeichen für dessen Homosexualität sah.

Was soll man zu so einer Meldung sagen? Man möchte den Kopf gegen die Wand schlagen, bei solchen Taten und den dazugehörigen Begründungen.
Es geht allerdings noch weiter. Der Täter war führendes Mitglied der extremistischen "Black Hebrew"-Sekte und soll zwei Monate nach dem Mord an dem Vierjährigen eine Frau getötet haben, die ebenfalls Mitglied der Sekte war, keine Kinder bekommen konnte und die Sekte verlassen wollte.

Die Taten geschahen im Bundesstaat North Carolina, dort droht Peter M. für so eine Tat normalerweise die Todesstrafe. Jedoch kann er darauf hoffen, am Leben bleiben zu dürfen.
Denn die Staatsanwaltschaft hat mit ihm einen "Deal" ausgehandelt: Wenn er sich schuldig bekennt und gegen andere Mitglieder der "Black Hebrew" aussagt, will die Anklage "nur" lebenslange Haft fordern, bei der die vorzeitige Entlassung keine Option sein soll.
Aus Menschenrechtssicht ist es sicherlich zu begrüßen, dass die Todesstrafe nicht verhängt werden soll. Jedoch hat es ein gewisses "Geschmäckle" wenn mit einem mutmaßlichen zweifachen Mörder bezüglich der Höhe bzw. Art der Strafe verhandelt wird.

Der Vater des Vierjährigen ist - verständlicherweise - empört:
"Ich und meine Familie haben gehofft, dass er zum Tode verurteilt wird"
 Mir fehlen bei solchen Meldungen über - jedwede - Gewalttat gegenüber Kindern in der Regel die Wort und auf jeden Fall das Verständnis.

Ich bin einfach nur schockiert, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Okay, die Gedanken sind frei, jeder mag denken was er will. Aber solche Gedanken dann umzusetzen, ist einfach widerwärtig und auf das schärfste zu verurteilen.

Ich hoffe, dass sich das angedeutete Urteil bestätigen wird und dass Peter M. noch viele Jahre lang leben wird und im Gefängnis über das nachdenken kann, was er den Menschen in seiner Umwelt - den Opfern und den Angehörigen, generell aber jeder rational denkenden Person - angetan hat.


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