Wenig Anreize für Hartz IV-Empfänger
Derzeit konzentrieren sich Politker und Medien ja wieder verstärkt auf das Thema Hartz IV. Wie eine aktuelle Studie zeigt, haben Bezieher von Transferleistungen in Deutschland nur wenig Anreize, sich ernsthaft eine Arbeitsstelle zu suchen, da die monetären Unterschiede teils fast marginal sind. Auf Sozialleistungen werden keine Steuern erhoben, bei schlecht bezahlten Voll- oder Teilzeitjobs fressen die Abgaben jedoch einen gewissen Teil des Geldes wieder auf - so dass am Ende der unter Umständen hart arbeitende Berufstätige nur wenig mehr Geld hat als der nichtarbeitende Hartz-IV-Empfänger. Das Problem liegt jedoch meiner Meinung nach nicht bei den zu hohen Sozialleistungen (grade für Kinder sind sie deutlich zu niedrig und zu simpel "berechnet"), sondern an der Lohnpolitik der Wirtschaft, die durch Zeitarbeit und Dumpinglöhne ein immer niedrigeres Lohnniveau erreichen will und bereits erreicht hat. Und das alles trotz weiterhin existierender Gewinne in vielen Branchen. Es ist derzeit eine entsozialisierung der ehemals stolzen deutschen Sozialen Marktwirtschaft zu verzeichnen, es strebt immer mehr in Richtung eines absoluten Kapitalismus. Und wo die Wirtschaft an Sozialaspekten spart, muss der Staat "aushelfen".
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