28.02.2010

Maulwurfsfell in der Innentasche

Tagebuch zu führen ist eine Tätigkeit, der viele Menschen über Jahrhunderte nachgegangen sind. Manchmal sind sie der Nachwelt zugänglich gemacht worden, zum Beispiel im Fall von Anne Frank. Sie ist durch das Tagebuch schreiben - leider erst posthum - bekannt und berühmt geworden, ihr Tagebuch ist ein wichtiges Zeitzeugnis.
Auch andere Menschen, die nicht durchs Tagebuchschreiben berühmt wurden, haben derlei Aufzeichnungen gemacht, zum Beispiel Ernest Hemingway, Oscar Wilde oder Pablo Picasso. Sie haben nicht zwingend Tagebuch geführt, aber zumindest (angeblich) das berühmteste Notizbuch verwendet, dass wir kennen: Das Moleskine. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es besonders in der Pariser Kunst- und Literaturszene belibt. Die Besonderheiten waren der schwarze Einband aus Moleskin, einem schwarzen Baumwollstoff und ein Band, mit dem das Buch geschlossen werden konnte.

1998 ließ sich eine italienische Firma das Moleskine rechtlich schützen und vertreibt es nun in verschiedenen Varianten und Formaten. Hergestellt werden die Notizbücher heute in China und der Einband besteht nicht mehr aus Moleskin, sondern einem Lederimitat. Trotzdem ist um dieses Produkt ein gewisser Objektkult entstanden. es zu einem Lifestyle-Produkt geworden.

In diesem Jahr habe ich mir zum ersten Mal auch ein solches Büchlein zugelegt. Wenn die ersten Wochen des neuen Jahres verstreichen, fallen ja die Preise für Kalendarien. In einer Buchhandlung in meiner Nähe fanden sich auf einem Tisch mit um fünfzig Prozent im Preis reduzierten Kalendern auch einige Molesines zum Originalpreis von vierzehn Euro, sprich für sieben Euro. Da habe ich nicht lange nachgedacht nd zugegriffen. Seitdem führt das Büchlein, gemeinsam mit einem Tintenschreiber, ein Schattendasein in meiner Jackeninnentasche. Es wird aber mehrmals wöchtentlich ans Tageslicht gelassen. Meist, wenn ich unterwegs bin, mitunter aber auch zuhause, mache ich dann einige Notizen zum Tagesverlauf, zu wichtigen (privaten) Ereignissen und dergleichen mehr. Ein Tagebuch eben.

Ich möchte das Moleskine schon nach wenigen Wochen nicht mehr missen und werde wohl auch in den kommenden Jahren auf diese "modische" Art Tagebuch führen.

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