Gestern fegte das Sturmtief Xynthia über Nordrhein-Westfalen hinweg. Trotzdem musste ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Dortmund nach Gelsenkirchen und später nach Herne fahren und konnte nicht - wie empfohlen - in der warmen Stube bleiben.
Bei Fahrtbeginn gegen 15.30 Uhr in Dortmund-Marten regnete und wehte es schon ganz ordentlich, ein wirklicher Sturm war es aber nicht. Um sechzehn Uhr erreichte ich die S-Bahn-Haltestelle in Dortmund-Kley, um auf meine S1 nach Bochum zu warten. Auf dem Bahnsteig merkte man dann schon, wie der Wind deutlich zunahm, man musste sich schon dagegen stemmen, um stehen bleiben zu können. Da die Bahn ja bei solchem Wetter schnell man Probleme mit der Pünktlichkeit hat, war ich doch erstaunt, dass die S1 auf die Minute pünktlich einfuhr und auch pünktlich zehn Minuten später Bochum erreichte. Von dort aus sollte es für mich mit der Straßenbahn über Wattenscheid und den Gelsenkirchener Hauptbahnhof weiter nach Buer gehen.
Auf dem Weg durch den Bahnhof zu den zwei Stockwerke tieferliegenden Tram-Gleisen war die Durchsage zu vernehmen, dass die Regionalexpress-Strecke nach Dortmund bis auf weiteres nicht befahren werden könne und auch die nächste S-Bahn in diese Richtung fünfunddreißig Minuten Verspätung hätte. Glück gehabt, dachte ich mir.
Die Straßenbahn 302 in Richtung Gelsenkirchen fuhr mit leichter Verspätung ein, was kein Problem darstellte, da ich keinen weiteren Anschluß benötigte und mein Ziel ohnehin fast eine Dreiviertelstunde vor der Zeit erreicht hätte. Vorbei am Bochumer Verein und der Jahrhunderthalle rollte die Bahn in Richtung Wattenscheid. Dann jedoch eine Durchsage des Fahrers: "Aufgrund des Unwetters ist derzeit eine Trennung der Straßenbahnlinie zwischen Elbinger Straße und August-Bebel-Platz erforderlich. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet." Das würde natürlich eine weitere Verzögerung bedeuten, aber auch das machte mir keine Sorgen.
Ärgerlich war nur, dass die BOGESTRA für die gut besetzte Straßenbahn lediglich einen kurzen Bus an der Elbinger Straße bereitstellte, und keinen Gelenkbus. So quetschte ich mich gemeinsam mit den anderen Fahrgästen in das Gefährt, das uns bis zum Bebel-Platz brachte. Von dort aus ging es direkt mit einer Bahn weiter. Aus dem Fenster des Busses konnte ich mehrere Feuerwehrfahrzeuge erkennen, die auf der Straße standen, über die normalerweise die Bahn den August-Bebel-Platz erreicht. Ich vermute, dass dort entweder die Straße überschwemmt war (aber hatte es wirklich so viel geregnet?) oder der Weg durch Bäume, Äste oder ähnliches blockiert war.
Knapp eine Viertelstunde später als geplant kam ich in Gelsenkirchen-Buer am Rathaus an. In einer in der Nähe befindlichen Sporthalle sollte ich ein Basketballspiel leiten.
Gegen viertel vor acht machte ich mich mit dem Bus wieder auf den Heimweg, diesmal über Recklinghausen. Von dort aus wollte ich mit dem Zug nach Wanne-Eickel fahren. Dies stellte sich jedoch als nicht möglich heraus, das die Deutsche Bahn in NRW den Zugverkehr vorsorglich komplett eingestellt hatte. Das geht auch in Ordnung, denn Sicherheit geht vor. Glücklicherweise war die Busanbindung in diesem Moment so gut, dass ich mein Zuhause nur wenig später erreichte, als wenn ich mit dem Zug gefahren wäre.
Große Verwüstungen habe ich hier in Herne nicht gesehen, lediglich ein paar Äste und weggeflogene Wertstoffsäcke (heute morgen war Abholung) lagen hier auf der Straße herum.
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