13.09.2011

Was der Papst im Bundestag macht

Papst Benedikt XVI. soll am 22.09. vor dem Plenum des Deutschen Bundestages sprechen. Er kommt auf Einladung von Bundestagspräsident Lammert und aller Fraktionen. Jedoch sind offensichtlich nicht alle Abgeordneten damit einverstanden, dass das Staatsoberhaupt der Vatikanstadt im deutschen Parlament spricht. Und das, meiner Meinung nach, zurecht. Der Papst wird hauptsächlich als Oberhaupt der katholischen Kirche angesehen, weniger als politischer Staatsgast. Wenn US-Präsident Obama oder Frankreichs Präsident Sarkozy im Bundestag sprechen würden, wäre das zu akzeptieren. Bundespräsident Wulff hat ja schließlich auch vor nicht allzu langer Zeit vor der israelischen Knesset gesprochen.
Aber Benedikt XVI. ist ein Geistlicher. Und laut dem Grundgesetz gilt die Freiheit des Bekenntnisses. Dann müssten demnächst auch der Dalai Lama, ein Imam, ein evangelischer Geistlicher und auch ein Rabbi im Parlament sprechen dürfen.
Ich finde diese Einladung unpassend. Gerne darf der Papst Berlin besuchen, ohne Frage. Aber im Bundestag soll er nicht sprechen. Daher begrüße ich die Ankündigung einer Menge von Abgeordneten, der Papstrede im Bundestag fernzubleiben. Egal, ob diese weltliche Themen beinhalten wird oder kirchlich gestrickt ist.

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