16.11.2011

Falsa demonstratio non nocet?

Für Nichtlateiner (eigentlich bin ich auch keiner, aber rudimentäre Kenntnisse sind vorhanden): Eine falsche Bezeichnung schadet nicht. Der Ausdruck kommt aus der Sprache der Juristen und bezieht sich darauf, dass ein Vertrag auch dann zustande kommt, wenn beide Vertragspartner übereinstimmend dasselbe wollen, es aber falsch bezeichnen.

Darum geht es mir hier aber nicht. Ich weiß, man könnte mich als pingelig bezeichnen, aber: Wenn mein Name falsch geschrieben ist, schadet das sehr wohl, auch wenn die falsch schreibende Person oder Institution zweifelhaft die richtige Person - id est: mich - meint.
Ich bin persönlich sehr darauf bedacht, dass ich richtig geschrieben werde.

Das nimmt seinen Anfang beim Vornamen. Stephan habe ich mich schon öfter schreiben lassen müssen, daher diktiere ich seit längerem schon immer "Stefan, mit f".
Beim Nachnamen geht es weiter. Es ist eigentlich ein recht einfacher deutscher Name, aber halt aus zwei Wortteilen zusammengesetzt, mit doppeltem Konsonanten in der Mitte und einem -sch im ersten Wortteil.

Ein ehemaliger Arbeitgeber, die Gewerkschaft und sogar jemand von meiner aktuellen Ausbildungsleitung haben es schon geschafft, beim o.g. -sch das -s wegzulassen. Beim Arbeitgeber führte das dazu, dass alle Logindaten sowie die interne Mailadresse neu angelegt werden mussten. Auf meinem Mitgliedsausweis der Gewerkschaft fehlt beim Nachnamen ebenfalls das -s beim -sch. Und das Glückwunschschreiben der Ausbildungsleitung zum Bestehen aller Klausuren im ersten Durchgang wies ebenfalls diesen Namensfehler auf.

Ein Lehrer an meiner alten Schule hat es mal geschafft, den zweiten Wortteil völlig falsch in seinen Lehrerkalender zu übernehmen, ein Schuljahr später wiederum derselbe Fehler.

Wenn ich Pizza bestelle, muss ich am Telefon häufig den Namen wiederholen, teilweise buchstabieren und finde ihn auf der Quittung dann doch falsch geschrieben vor...

Der vorläufige Höhepunkt ereilte mich dieser Tage beim Basketball: Mein Schiedsrichterkollege, dessen Nachname meinem sehr ähnlich ist, wollte mich schon auf dem Spielberichtsbogen eintragen und mir das -h inmitten des Nachnamens abspenstig machen...

Ich beneide Menschen, die beispielsweise Müller, Papenburg, Droste oder Sack heißen. Wobei, Sack wohl eher doch nicht. Da gibt es wohl selten Schwierigkeiten in der Schreibweise. Bei Herrn/Frau/Fräulein Meier/Meyer/Maier/Mayr sieht das schon wieder anders auch. Auch Menschen namens Pfeiffer/Pfeifer oder Bräuer/Breuer/Broyer sehen sich dieser Krux gegenüber.

Man müsste in Japan leben. Da heißen alle die meisten viele Lee oder Park...

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Schreibweise Eures Vor- und/oder Nachnamens gemacht? Gibt es da Probleme, müsst ihr öfter mal buchstabieren?

"Moment, ihr Name war Müller, nicht wahr?"
"Nein, ich heiße Janiskolomijnjenkij!"
"Tut mir leid, das verwechsle ich IMMER..."

2 Kommentare:

  1. Mein Name ist recht simpel. Vorname ist althochdeutsch, somit in unseren Landen sehr eingängig und meistens auch richtig geschrieben: Ulrike
    Mein Bruder hat es allerdings schon geschaft mit Ulirike, Urike, Ulricke oder auch Ulrieke zu schreiben. Ich glaub, es gab noch mehr Varianten!^^
    Mein Nachname hingegen wird meist korrekt geschrieben. An Schwarz kann man auch nicht viel verkehrt machen, außer vielleicht ein t vor dem z setzen oder aus dem r ein n machen. Aber da ich meistens sag "Schwarz - wie weiß", lachen die meisten und schreiben es richtig auf! ;p

    AntwortenLöschen